Als
Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in
seinem Bett zu einem ungeheuren Traum verwandelt. Doch davon hatte er noch
keinerlei Ahnung.
Gregor
schreckte schlagartig hoch und glaubte sich noch immer in seinen Träumen, doch
irgendwie spürte er das, es Anders war. Anders als alles was, er zuvor in
seinem Leben erträumt hatte. Er erwachte in einer unendlichen Wüste aus Sand
und Geröll. Halb liegend auf seinen Armen stützend, schaute er sich hektisch
um. Es war nichts zu sehen, in dieser scheinbaren endlosen Wüste. Mit
stöhnendem Seufzen rappelte er sich auf und klopfte sich den Staub vom Leibe.
Erst jetzt registrierte er das, er am ganzen Körper völlig nackt war. Entsetzt verdeckte er sich seine Genitalien,
und schaute sich beschämt um. Erleichtert atmete er auf und dachte sich „Zum
Glück stehe ich nicht mitten in einem vollem Fußballstadion“, doch kaum das er
sich selbst in Gedanken gesagt hatte, schienen sich die Sanddünen und
Geröllhaufen um ihn herum sich zu bewegen. Die gesamte Landschaft um ihn herum,
schien sich in einem surrealen Spiel, kreisend um ihn herum aufzutürmen.
Panisch drehte sich Gregor im Kreis und erkannte das, er von seltsamen
aussehenden Formen aus Sand und Gestein eingeschlossen war.
Plötzlich
durchbrach ein schrilles Pfeifen die unsagbare Stille. Und direkt neben ihm, stand wie aus dem nichts
ein Linienrichter der auf ihn zeigte und irgendetwas zu schreien schien, doch
Gregor konnte es nicht verstehen. Es klang für ihn wie dumpfes Tiefes Brummen,
bis es sich nach und nach aufklarte und Gregor verstand nun, was der Linienrichter vor sich her brüllte. >Nun
schafft doch mal jemand den Flitzer hier weg.< Erst jetzt bemerkte Gregor,
das er sich nun tatsächlich in einem Fußballstadion befand, und erneut hielt er
sich eilig und beschämt die Genitalien verdeckt. Verwirrt schaute sich Gregor
um und versuchte zu verstehen was grade geschehen war. Es schoss ihm nur ein Gedanke
durch den Kopf, „ich will nach Hause“ und kaum das er es gedacht hatte, zerfiel
alles um ihn herum wieder zu Sand und Geröll, das Gesamte Stadion mit allen Menschen,
die darin waren. Alles sackte wie Nasser Schlamm in sich zusammen. Und für
wenige Sekunden, war es Still, es war so Still, das dieser eine kleine Moment
ewig erschien. Es verstrichen nur sehr wenige Sekunden und wieder begann sich,
um Gregor herum alles zu verformen und sich zu bewegen. Und auf einmal befand
sich Gregor in seiner Wohnung. Ein erleuchtendes Lächeln huschte Gregor übers Gesicht.
„Zu Hause, endlich zu Hause, ach wie freu ich mich endlich in meinem hässlichen Mansardenzimmer zu sein.“ Dachte er
sich.
Gregor
setzte sich auf seine Couch und versuchte nun in aller Ruhe zu verstehen, was
ihm da grade widerfahren war. Nervös klopfte Gregor mit seinen Fingerknochen
auf seinen Wohnzimmer Tisch und er fragte sich ernsthaft, was wohl mit ihm los
war. Als plötzlich ein wildfremder Mann vor ihm erschien.
>>Moin
Gregy, du alte Schleiereule. Was
haste den heute auf Lager… feuchte Träume oder wieder einen schönen Ausritt auf
einem Marschflugkörper?<<
hallte es im Raum, worauf ein leichtes und heiteres Gelächter folgte. Erschrocken
sprang Gregor auf und fiel dabei nach hinten über die Couch. Es polterte laut
und Gregor landete unsanft auf seinem Kopf. >>Gergy? Was ist denn los?
Habe ich dich gestört bei einem Tagtraum?<<
Sprach der Fremde, der wie aus dem Nichts plötzlich genau vor Gregor erschien.
Vorsichtig
schaute Gregor hinter der Couch hervor und hielt sich dabei den Kopf, obwohl er
keinerlei Schmerz verspürte. Misslaunig fragte Gregor >>Wer sind sie und
was suchen sie in meiner Wohnung?<< dem Fremden.
>Sag
mal Gregy, willste mich verarschen? Ist das immer noch wegen der Sache, mit der
Bärenfalle?< entgegnete ihm der Fremde und schaute mit
ausgestreckten Armen, dumm blickend drein. >>Okey Okey Gregy, ich entschuldige
mich dafür, es tut mir wirklich leid und auch für die Sache mit deiner
Schwester. Das nächste Mal zeige ich mehr Feingefühl.
Versprochen.<< Setzte der Fremde hinterher und lächelte gütig.
Böse
blickend rappelte sich Gregor auf und sprach, >>Also „Mein Freund“ zu
nächst einmal, ich heiße Gregor nicht „Gregy“ und ich habe keine Ahnung was für
ein dummes Zeug du sie da reden.<<
Das
gütige Lächeln des Fremden verblich mit den Worten von Gregor.
Gregor
setze nach und sprach, >>Also, wenn Sie nun nicht sofort aus meiner Wohnung
verschwinden, werde ich Bullen holen<< und zeigte dabei auf sein Telefon.
Der
Fremde schaute verwirrt und wusste einige Sekunden nichts zu sagen. Bis sich
sein Blick von fragend in entschlossen wandelte. Zügig tat der Fremde zwei Schritte
auf Gregor zu und packte ihn an der Schulter. Bevor Gregor überhaupt reagieren
konnte, schrie der Fremde, >Stille<.
Und
Gregor sah, wie sich alles um ihn herum erneut zu Sand und Geröll verwandelte
und alles in sich zusammen sackte. Und wieder fand sich Gregor in Wüste, nur
diesmal zusammen mit dem Fremden. Gregor schaute ihn fragend an und wollte
grade Luft holen um etwas zusagen, da hielt ihm der Fremde den Mund zu und
flüsterte ihm zu, >>Nichts denken.. Denke nicht an irgendwelche Orte oder
Personen… Denke nichts.<<
Gregor
war verwirrt, er wusste nicht was da eigentlich geschah und er fragte sich, wie
er an nichts denken konnte. Doch bevor sich Gregor weiter darüber Gedanken
machen konnte, sprach der Fremde >>Was hier mit dir geschieht ist äußerst
selten und es kann eigentlich nur heißen, das dein materieller Körper in einem
Koma liegt.<< Ängstlich schaute
der Fremde zu Boden, während er immer noch Gregor den Mund zu hielt. Der Fremde
sprach weiter, >>Wenn das mit dem Menschlichen Körper geschieht, dann
kann es vorkommen, das dein Bewusstsein, die Rolle deines Unterbewusstsein einnimmt.
Wir selbst nennen uns gerne Träume und nicht Unterbewusstsein… << Der
Fremde ließ einige Sekunden verstreichen, um Gregor die Gelegenheit zu geben,
das alles zu verarbeiten. >>Es gibt nur eines was wir versuchen können,
um das alles rückgängig zu machen<<, sprach der Fremde und ließ Gregor
los. Der Fremde schaute zweifelt und blickte zu Boden. Gregor wartete einen Augenblick,
weil er glaubte, der Fremde würde von alleine sagen, was genau er damit meinte.
>>Was ist es denn, was wir machen können?<<, fragte Gregor nach
einiger Zeit, schüchtern.
Entschlossen
blickte der Fremde Gregor an und sagte, mit zusammen gebissenen Zähnen, >>Wir
brauchen Haselnusscreme… und zwar
jede Menge davon<<.
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